– Winner of Field Trial St-Benoit, excellent CACT à la française –
Capolona/Italy ’14
and Field Trial Lezey/France ’14
Field Trial
St-Benoit & Montenoy/France
27.-29. September 2014
Nachdem ich bereits gestern Abend ungeplant wieder vom Field Trial in Tanlay/Frankreich zurückgefahren bin, weil ich mir mal wieder einen Nagel im Reifen eingefangen habe – zum Glück hatte ich es genug früh bemerkt, so dass ich den Reifen aufpumpen und dann gleich noch nach Hause fahren konnte – habe ich nun heute Zeit um noch ein paar Zeilen zum letzten Wochenende zu schreiben. Übrigens hatten wir auch beim ‘Anglaise-Trial’ gestern kein Glück: nach zwei guten ‘Retrieves’ drehte sich Julia doch tatsächlich um und holte sich den Vogel der hinter uns noch flatterte.
Nun aber zum letzten Wochenende, als wir nach St-Benoit fuhren. Wir starteten zwei Tage ‘à la française’ bei den Trials am Wasser. Das Gelände war schön, aber auch anspruchsvoll, mit viel Schilf und Seerosen im Wasser, so dass man die Enten schlecht sehen konnte und der Hund auch Mühe hatte sich da durch zu kämpfen. Auch die Distanzen waren gut und sicher nicht zu Nahe, wie das sonst manchmal bei französischen Trials der fall sein kann. Ich habe dann auch gehört, dass viele Franzosen da gar nicht erst da hin fahren, weil es eben zu schwierig sei. ;o)
Excellent travail…
Beim ersten Trial am Samstag bei Jean-Louis Martin (F) hatte Julia gute ‘Retrieves’, sie blieb immer im Bereich und so wurden wir dann auch noch zu weiteren ‘Retrieves’ in die finale Runde aufgerufen mit drei weiteren Hunden. Die letzten ‘Retrieves’ hatten die Hunde nicht gesehen, sondern mussten einfach selber einen Uferbereich mit viel Schilf absuchen. Julia fand die letzte Ente und weil sie besser im Bereich blieb als die anderen, konnte sie den Trial “excellent” gewinnen mit CACT! :o)
Der “falsche” Vogel…
Am zweiten Tag waren wir dann bei Rony Michiels (B) und da in der letzten Gruppe. Bei den ersten beiden waren bis auf ein Hund alle ‘éliminé’. Julia hatte bei ihrem ersten ‘Retrieve’ etwas lange, da die Ente vor dem Schilf mit den vielen Seerosen auf der linken Seite kaum zu sehen war. Ich hatte sie dann versucht ausserhalb vom Schilf zu halten, was soweit auch funktionierte. Sie suchte lange, aber fand dann die Ente, als Rony etwas ungeduldig wurde. Der zweite ‘Retrieve’ war weiter und auf der rechten Seite. Da hatte sie eine gute Linie und fand die Ente schnell. Ein Hund wurde eliminiert und wir waren noch zu dritt. Es gab nochmals ein Treiben, wobei zwei Enten vorne links fielen und eine ganz weit hinten rechts, jedoch nicht so rechts wie die vom vorherigen Treiben. Rony wollte den rechten Vogel weit hinten zuerst. Als erster wurde der Golden geschickt, der zog dann aber immer nach links, weil die beiden Enten im Wind lagen und der Hundeführer musste viel ‘handeln’. Rony meinte dann, es wäre auch okay, wenn er eine Ente irgendwo rechts findet, einfach keine von links. Am Schluss holte er sich dann aber doch eine von links und wir waren dran. Da ich gesehen habe, dass die Enten links im Wind lagen und es schwierig war, den Hund da dran vorbei zu bringen, habe ich Julia sehr weit rechts geschickt. Der Plan ging soweit auf, dass sie an der Ente links vorbei schwamm, allerdings etwas zu weit rechts war. Trotzdem wollte ich sie nicht links im Schilf verlieren und liess sie Tiefe gewinnen. Leider hatte es dann aber da rechts noch eine Ente vom Treiben vorher und da habe ich dann gar nicht mehr versucht, sie von der weg zu kriegen. Rony meinte dann, das sei die falsche. Ich sagte sorry, ich hätte gedacht irgendeine von rechts sei okay. ;o) Das kam aber gar nicht gut an und Rony wurde ziemlich sauer, er hätte genau gesagt welche und er hätte nur dem vorher gesagt eine Ente auf der Linie sei okay und das gelte nicht für mich, usw.. Ich habe mich dann entschuldigt und er hat sich etwas beruhigt. Dann kam der Labrador dran und der machte es genau wie wir, ging auch rechts und holte da ebenfalls eine falsche Ente. Tja, somit wurden wir alle drei als einzige klassiert, jedoch “nur” mit einem “sehr gut”, Julia und ich auf Platz 3. Die anderen – inklusive den Schützen – haben sich dann ziemlich aufgeregt und meinten die Hunde hätten einen super Job gemacht. Das fand ich auch – schade, sah das der Richter etwas anders.
Bad luck…
Am Montag habe ich mich dann für den Trial ‘à l’anglaise’ einschreiben lassen, weil das einfach die schöneren, aber halt auch anspruchsvolleren Trials sind. Zudem verhält sich Julia am Fuss ohne Leine eher besser als mit. Der Trial fand unweit von St-Benoit in Montenoy statt auf einem schönen hügligen Feld mit spannendem Bewuchs. Es war ein ‘Walk-up’ Trial mit Vorstehhunden. Wir waren wieder bei Rony und es gab eine lange ’12er-Line’ – wir hatten die Startnummer 12 und kamen somit als letzte dran. Immer zwei Hunde neben dem Richter waren am arbeiten und alle anderen liefen mit und ‘markierten’ alle Vögel. Es wurde eigentlich immer auf ‘Markierungen’ geschickt, was einfacher klingt, als es war, da auf Grund der grossen Distanzen und dem Terrain die einen doch sehr anspruchsvoll waren. Wenn der Hund nicht fand und nicht sehr genau im Bereich gehalten werden konnte, musste er zurück gerufen werden und der zweite Hund wurde zum ‘Eye-wipe’ geschickt. Dabei vielen einige Hunde raus, auch wenn beide Hunde den Vogel nicht fanden, aber der Richter. Als wir dann nach etwa 4 Stunden neben Rony standen war Julia mehr als bereit für ihren ersten ‘Retrieve’ und ich hoffte einfach, dass sie jetzt keinen Blödsinn anstellt. Doch mein “spanisches Rennpferdchen” benahm sich soweit ganz gut. Wir liefen ziemlich lange und bis die Hunde endlich unseren Vogel anzeigten. Er fiel auf guter Distanz nicht zu weit und wäre bestimmt ein problemloser ‘Retrieve’ gewesen, wäre nicht der Hund neben uns eingesprungen! Somit war unser Vogel weg und wir mussten weiter laufen. Dann fiel ein weiterer Vogel aber sehr, sehr weit hinten – einer der weitesten ‘Retrieves’ des Tages. ich konnte nicht sehen wo er landete, weil er hinter der Geländekuppe runter ging. Ich schickte Julia, ‘pushte’ sie nochmals an der Geländekuppe und dann konnte ich nichts mehr machen, weil sie komplett ausser Sicht war. Der Richter ging dann vor und nach einer Weile meinte er, sie sei aus dem Bereich und ich solle sie wieder in den Bereich bringen. Super – wie, wenn ich sie nicht sehe!? Ich holte sie näher und als ich sie so knapp sehen konnte, habe ich sie nach hinten geschickt. Das hat sie aber nicht gleich angenommen und ich musste sie zurück holen. Die nächsten beiden Hunde konnten bis zur Kante vorgehen, aber keiner der beiden fand den Vogel und auch der Richter nicht. Trotzdem waren wir aus dem Trial… ‘out of control’. Schade, aber die anderen meinten, ich hätte keine Chance gehabt mit diesem ‘Retrieve’. Am Schluss haben nur drei Hunde bestanden. Trotzdem war es ein wirklich schöner ‘Walk-up’ und es war toll mit den Vorstehhunden zusammen zu arbeiten. Nach dem Trial zeigte mir der eine Schütze noch, wo Julia’s Vogel in etwas runter ging und meinte ich solle sie nochmals schicken. Das habe ich dann gemacht – von näher diesmal – der Vogel war anscheinend hinter einer Hecke. Ich stoppte sie vor der Hecke – jetzt konnte ich sie ja sehen – schickte sie hinter die Hecke und liess sie da im Wind suchen. Kurz darauf kam sie mit dem Vogel zurück, der noch lebte. Der Schützte hatte grosse Freude – ich auch – und liess uns in seinem Jeep mitfahren. :o)
[05. Oktober 2014, Sven Bosshard]