Kaum von den Trainingsferien zurück, sind wir gestern am 10. Banner’s Memorial Charity Christmas Trial in Uster in der Novice-Klasse gestartet – ganz ohne Erwartungen und entspannt, denn Julia war müde von der Trainingswoche. Es war alles gut organisiert, die Wartezeiten waren kurz und es war alles da, was man für einen Workingtest benötigt; sogar die Weihnachtsbäume wurden auf der Wiese aufgestellt, eigentlich fehlte nur noch der Schnee. ;o) An diesem Charity-Workingtest wurde der Assistenzhunde-Förderverein “Fides” unterstützt und es gab auch eine kleine interessante Vorführung. Begleitet wurden wir von Renata und Gabriela, die auch mal so einen Event miterleben wollte. Die Atmosphäre war lustig, die Temperaturen kühler und das Gelände ganz anders als in der Toskana – ich war gespannt. Wir starteten als Nummer 25 bei 27 Teams.

Aufgabe 1 (Graham Stephenson – GB)
Als erste Aufgabe erwartete uns ein Wasser- und Landmark, wobei man die Markierung im Wasser zuerst holen musste. Während die anderen unserer Gruppe sich wenig darüber freuten, dass sie als erste eine Wasseraufgabe lösen mussten, kam mir das ganz recht. Bestimmt würde das Julia etwas aufwecken und sie arbeitete ja gut am Wasser. So war es dann auch – beinahe übermotiviert war sie am Fuss kaum zu halten. Auch wenn es uns 1, 2 Punkte kostete freute ich mich darüber. Julia sprang nicht ein und holte die Markierung im kalten See sauber und kam mit dem Dummy schnell angesaust ohne es fallen zu lassen. Auch die Landmarkierung hatte sie schnell, die ich kaum sah. Wir bekamen vom Richter ein Lachen betreffend Julia’s Motivation und 18 Punkte. :o)

Aufgabe 2 (Graham Stephenson – GB)
An der selben Stelle gab es erneut eine Landmarkierung und ein Blind, welches nachgelegt wurde. Als ich Julia schickte, verschwand sie hinter den Bäumen, so dass ich sie nicht mehr sehen und nur noch hoffen konnte. Die Markierung hatte sie sehr schnell, beim Blind ging’s etwas länger und ich pfiff sie “auf Verdacht” zurück. Sie kam mit dem Dummy im Fang angerannt und ich konnte sie schön abfangen. Wir erzielten 19 Punkte und der Richter meinte, ich könne mich glücklich schätzen mit meinem Hund. :o)

Aufgabe 3 (Peter Spencer – GB)
Ein Walk-up mit zwei Teams durch ein Feld mit mittelhohem Bewuchs erwartete uns, bei welchem für jeden Hund zwei Markierungen fielen. Anscheinend hatten einige Hunde Mühe die Dummies zu finden, so passte ich genau auf, wo die Dummies hinfielen. Julia markierte punktgenau und zeigte zwei saubere und schnelle Retrieves. Nur am Fuss ging sie etwas vor, was uns vermutlich die 3 Punkte Abzug kostete – wir bekamen 17 Punkte.

Aufgabe 4 (Martin Kuse – D)
Beim beschossenen Blind bei einem am Boden liegenden Weihnachtsbaum ;o) ging Julia kurz etwas weit, kam aber auf den Doppelpfiff schön zum Baum zurück und apportierte mir das Dummy sauber. Für die Aufgaben haben wir 19 Punkte bekommen.

Aufgabe 5 (Martin Kuse – D)
Ein Schuss und eine Markierung fiel auf einer Wiese, dann gingen wir weiter bis ein weiterer Schuss mit einer Markierung fiel. Diese musste man zuerst holen, dann das Memory. Auch hier hatten einige Hunde Probleme, wie mir erzählt wurde, es schien vermutlich einfacher als es war. Julia ging nur bei der ersten Markierung leicht daneben, ich blieb aber dran und brachte sie auf die Markierung. Das Memory hatte sie noch ziemlich genau im Kopf und zeigte einen schnellen Retrieve. Martin gab uns 19 Punkte und meinte, sie habe diese Aufgabe mit 2, 3 anderen Hunden am besten gelöst. :o)

Gegen meine Bedenken am Morgen arbeitete Julia sehr schnell, was mich sehr freute und ich ahnte, dass es uns sehr gut gelaufen ist. Es waren diesmal auch nicht ganz so viele Teams dabei und es starteten einige sehr junge Hunde. Und so konnten wir den Workingtest im 1. Rang gewinnen mit 92/100 Punkten und einem “vorzüglich” (womit wir übrigens nun auch bereits in die Intermediate-Klasse wechseln könnten). :o) Ich freu mich sehr über diesen tollen Saisonabschluss von Julia!

[27. November 2011, Sven Bosshard]