“Number 13 on my right, number 14 on my left.”
– Jamie Bettinson
Meggen ’11
Klingnau ’11
Swiss Classic Workingtest
S-chanf
20. August 2011
Gestern sind wir in S-chanf zum ersten Mal in der Novice-Klasse gestartet. Um 5 Uhr morgens sind wir in’s Engadin gefahren, kurz nach Sonnenaufgang über den Flüehlenpass. Das Gelände war sehr schön, leider ohne Wasser und die Posten waren alle sehr nah beieinander, was das Handling nicht einfacher machte. Mit dem Ziel auch in der Novice-Klasse zu bestehen, starteten wir etwas angespannt mit der Nummer 14 als junges Team, zusammen mit 34 weiteren.
Aufgabe 1 (Phil Allen – GB)
Für einmal lösten wir die erste Aufgabe am besten. Es fielen in einem lichten Waldstück drei Dummies, zwei mussten wir holen. Julia ging schön raus, ich konnte sie im Fallgebiet aber nicht mehr sehen, erst wieder als sie zu weit hinten war. Ich rief sie zurück und sie fand das erste Dummy. Beim zweiten Retrieve liess ich sie alleine arbeiten, da ich sie ja sowieso nicht sah und sie ja nun das Fallgebiet kannte. So brachte sie mir auch das zweite Dummy zuverlässig und schnell zurück. “Very well done” meinte der Richter und wir bekamen 19 Punkte.
Aufgabe 2 (Mark Bettinson – GB)
Bei Mark Bettinson mussten wir eine Doppelmarkierung hinter einem Holzzaun arbeiten. Wir waren zusammen mit einem anderen Team an der Reihe, aber ich durfte Julia erst als zweiten Hund schicken. Julia war nicht so ganz bei der Sache und ich musste schauen, dass sie sich anständig am Fuss benahm. Sie war aber ruhig und machte keine Anstalten einzuspringen. Als wir an der Reihe waren, fand Julia beide Markierungen schnell – ich gab ihr den Suchenpfiff genau im richtigen Moment. Bei der zweiten Markierung ging sie direkt auf die Markierung und auch beim Zurückkommen wollte sie den direkten Weg nehmen, zögerte aber dann doch beim hohen Zaun und ging weiter rüber, wo der Zaun viel niedriger war. Wir bekamen 16 Punkte und ein “well done” mit Augenzwinker. :o)
Aufgabe 3 (Jim Gale – GB)
Als nächstes wartete eine weitere Doppelmarkierung auf uns, eine auf die Wiese, die andere hinter einen Baum. Ich schickte Julia auf die zuletzt gefallene, sie ging etwas zu weit, kam dann aber auf mein Pfeifsignal zurück und fand das Dummy. Die zweite Markierung hatte sie sehr gut im Memory und löste die Aufgabe einwandfrei. Wir bekamen auch hier 16 Punkte.
Aufgabe 4 (Jamie Bettinson – GB)
Mit einem “number 13 on my right, number 14 on my left” begrüsste uns Jamie Bettinson sehr dynamisch und man merkte gleich, Jamie ist voll und ganz in seinem Element. Es vielen zwei einzelne Markierungen, die jeder Hund einzeln holen sollte, zuerst vor einem kleinen Hügel, dann dahinter. Julia hatte nicht so genau markiert wie ich dachte, ging beide Male zu weit rechts und ich musste sie zur Markierung handeln. Dabei war ich für Julia und Jamie etwas zu langsam, aber wir kamen zum Ziel und 12 Punkten.
Aufgabe 5 (Allan Reese – GB)
Nach einem kurzen Walk-up gab es einen beschossenen Blind zu holen. Es war unsere letzte Aufgabe, Julia’s Konzentration liess etwas nach und ich musste sie etwas mit der Stimme motivieren, was uns vermutlich ein paar Punkte kostete. Leider waren wir zum dritten Mal erneut das zweite Team, welches arbeiten durfte und unser Partnerteam war diesbezüglich nicht gerade hilfreich. Na ja, Julia wollte der Hündin daneben wohl zeigen, wie man so ein Dummy sauber reinholt und wär mir fast eingesprungen, liess sich aber mit einem deutlichen “Sitz” noch stoppen, auch wenn sie danach ein paar cm weiter vorne sass. ;o) Der Richter erklärte mir danach, dass ich keine 0 bekomme, nur sehr wenig Punkte für die “Steadyness” weil ich ihr “Sitz” gesagt habe – lieber wenig Punkte als eine 0. Das Dummy – Moment, es war ja ein Fasan, der zuvor über das Waldstück flog ;o) – fand sie nicht gleich, sondern liess sich etwas von den Helfern irritieren, die sich Nahe beim Fallgebiet aufhielten, fand es dann aber doch und brachte es sauber rein. Es reichte noch für 8 Punkte.
Ich denke das Niveau lag mit den englischen Richtern hoch und es wurde von den Teams einiges erwartet – was ich auch ganz gut finde. So purzelten die Punkte doch schnell, wenn die Aufgabe nicht perfekt gelöst wurde. Beeindruckt hat mich der “Spirit” der erfahrenen, englischen Richtern, insbesondere von Mark und Jamie Bettinson.
Der Workingtest war spannend, gab uns etwas Sicherheit für die weiter folgenden, aber auch Ansporn besser zu werden. Die Hälfte der Teilnehmer haben nicht bestanden, wir bekamen mit 71/100 Punkten ein “gut” und landeten auf dem 15. Platz. Ein guter Start in den Novice-Klasse mit Freiraum nach oben! :o) Ich bin zufrieden mit unserer Leistung.
Am Nachmittag waren wie noch als Helfer engagiert und konnten so die anderen Klassen bei der Arbeit beobachten. Die Stimmung war gut und das Wetter wunderschön. Nur waren wir wirklich etwas strapaziert, als wir nach langer Autofahrt spät abends zu Hause ankamen.
[21. August 2011, Sven Bosshard]